Kinderbehandlung
Kinder sind von Haus aus neugierig, haben eine natürliche Kooperationsbereitschaft und sind für neue Erfahrungen besonders offen – das nutzen wir für unsere Kinderbehandlung. Unser Ziel ist es, diese Aufgeschlossenheit zu bewahren und zu fördern. Durch eine spielerische und kindgerechte Behandlung kann es uns gelingen, dass der Zahnarztbesuch spannend ist und Spaß macht! Bei der Kinderbehandlung assistiert unserer zertifizierten Kinderzahnärztin ein freundlich lächelndes Krokodil.
Jeden ersten Donnerstag im Monat gibt es einen speziellen Kindernachmittag in unserer Zahnarztpraxis! An diesem Tag stellen wir uns bei der Behandlung speziell auf die Kleinen und ihre Bedürfnisse ein – in der Praxis hängen lustige Bilder, im Warteraum steht ein Spielzelt und jede Menge mehr Spielzeug.
Prophylaxe bei Kindern wird bei uns groß geschrieben. Die Behandlung der “kleinen” Patienten ist eine große Herausforderung und gleichzeitig ein entscheidender Schritt, Einfluss auf die künftige Pflege und Erhaltung der bleibenden Zähne zu nehmen.
Individualprophylaxe für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr fördert das Verantwortungsbewusstsein für gesunde Zähne ein Leben lang. Wir behandeln nach einem 5-stufigen Vorsorgeprogramm: (von Krankenkassen unterstützt)
- Das Anfärben von Belägen, die noch nach dem Zähneputzen da sind, hilft Kindern ihre Schwachstellen beim Putzen zu erkennen.
- Unter Berücksichtigung des vorher durchgeführten Färbetests wird Ihrem Kind die richtige Putztechnik anhand eines Zahnmodells erklärt.
- Die Zähne werden nun mit Bürstchen und Polierkelchen gründlich gereinigt.
- Mit Fluoriden werden zum Abschluss der Individualprophylaxe die Zähne gehärtet, um sie gegen Säureangriffe widerstandsfähiger zu machen. Dies ist eine ergänzende Maßnahme zur häuslichen Fluoridierung!
- Bei der nächsten Untersuchung, meist nach einem halben Jahr, zeigen wir Ihrem Kind die noch vorhandenen Putz-Schwachstellen. Wir motivieren erneut Ihr Kind und zeigen, wie man sich die Zähne noch besser putzen kann.
Die kleinen Rillen und Grübchen auf der Kaufläche – das sind so genannte Fissuren. Die Fissuren der bleibenden Backenzähne sind oft sehr schwierig zu reinigen. Speisereste und Bakterien finden oft in kleinen Ritzen und Nischen Schutz und verursachen dort die Karies. Mit einem speziellen dünnfließenden Kunststoff kann man diese Grübchen zuschwämmen ohne den Zahn zu verletzen. Die Wirksamkeit dieser Behandlung wurde in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Studien weltweit belegt. Die Versiegelung der Fissuren ist für das Kind schmerzfrei.
Leider wird die Behandlungsnotwendigkeit von Karies im Milchgebiss häufig unterschätzt. Die letzten Milchzähne fallen zwar in der Regel bis zum 12. Lebensjahr aus. Trotzdem kann auch Milchzahnkaries zu einer Vielzahl von Beschwerden führen und erhöht gleichzeitig das Kariesrisiko für das bleibende Gebiss.
Milchzahnfüllungen
Eine frühzeitige Behandlung bei kleinen Defekten mit entsprechenden Füllungsmaterialien ist daher auch im Milchgebiss von großer Bedeutung für die Zahngesundheit Ihres Kindes!
Milchzahnkronen
Falls die Milchzähne aufgrund großflächiger Defekte durch Karies nicht mehr mit Füllungen versorgt werden können, ist der Einsatz von konfektionierten Kinderkronen eine gute Option. Wir können durch speziell vorgefertigte Milchzahnkronen auch stark zerstörte Kinderzähne retten. Diese Kinderkronen sind für die Frontzähne auch aus zahnfarbenem Kunststoff erhältlich – damit es schöner aussieht. Noch wichtiger als das Aussehen sind aber die Kaufunktion und die Funktion als Platzhalter für das spätere Gebiss. Durch Kronen auf Milchzähnen kann somit eine spätere kieferorthopädische Behandlung überflüssig werden. Kinder sind meist sehr stolz auf ihre Ritterzähne bzw. Prinzessinenkrönchen.
Wurzelkanalbehandlung (ugs. Wurzelbehandlung)
Bei Milchzähnen kommt es viel schneller zu einer Wurzelkanalbehandlung, da das Nervengewebe im Vergleich zur natürlichen Zahnkrone viel größer ist als bei bleibenden Zähnen. In manchen Fällen liegt der Nerv nur 1,5 mm unter der Oberfläche. Eine Wurzelkanalbehandlung am Milchzahn macht jedoch nicht in jedem Fall Sinn. Ist die Entzündung schon so weit fortgeschritten, dass sie sich bis in den Knochen ausgebreitet hat, so sollte der Zahn Ihres Kindes entfernt werden, um den darunterliegenden Zahnkeim des bleibenden Zahnes zu schützen.
Lückenhalter
Vor allem wenn Milchbackenzähne frühzeitig verloren gehen, sollte ein Lückenhalter getragen werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die umliegenden Zähne in diese Lücke hineinwandern. So geht wertvoller Platz im Kindergebiss für die bleibenden Zähne verloren und es kommt zum Engstand.
Fluorid ist ein natürliches Spurenelement, das maßgeblich beim Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt ist. Es fördert den Einbau von Mineralstoffen wie Phosphor und Kalzium in den Zahnschmelz und verhindert gleichzeitig, dass diese aus dem Zahnschmelz wieder herausgelöst werden. Dadurch bleibt der Zahnschmelz widerstandsfähig gegen Säureangriffe. Außerdem erschweren Fluoride eine Ansiedelung von Bakterien auf der Zahnoberfläche und hemmen gleichzeitig den Stoffwechsel der Bakterien, so dass diese weniger Säure produzieren, die den Zahnschmelz angreift. Zu viel Fluorid kann zu Fluorosen auf den Zähnen und in großen Mengen bis zu Vergiftungen führen. Fluorosen sind unschöne weiße Flecken auf den Zähnen, die eine raue Oberfläche aufweisen und so eine spätere Bildung von Karies unterstützen.
Wann sollte welches Fluoridpräparat bei Kindern angewendet werden?
Vor der Geburt
Es wurde nachgewiesen, dass es keinen Sinn macht, wenn die werdende Mutter Fluoridtabletten einnimmt, um damit den Zahnschmelz der Milchzähne, die bereits vor der Geburt gebildet werden, zu stärken. Fluorid ist nur sehr schwer plazentagängig.
Ab der Geburt
Der entscheidende Zeitpunkt für die Fluorideinlagerung ist die Phase der Zahnschmelzbildung und diese beginnt für die bleibenden Zähne bereits kurz nach der Geburt. Anders als z.B. in der Schweiz oder in den Niederlanden, haben wir keine natürliche Trinkwasseranreicherung mit Fluoriden. Säuglingsnahrung wird in der Regel auch nicht mit fluoridiertem Speisesalz gewürzt, daher sollte eine Fluoridierung mit Fluoridtabletten erfolgen. Meistens bekommt man diese vom Kinderarzt in Kombination mit Vitamin D verschrieben. Eine Fluoridierung mit fluoridhaltiger Zahnpasta ist bei Säuglingen und Kleinkindern nur sehr schwer zu kontrollieren, da sie das meiste der Zahncreme verschlucken und man verliert die Übersicht über die Fluoridaufnahme. Daher sollte man so lange auf fluoridhaltige Zahncreme verzichten, bis Ihr Kind die Zahncreme sicher ausspucken kann. Achten Sie auf die Mengenangaben in den Nahrungsmitteln. Die Obergrenze bei Säuglingen liegt bei 1mg/Tag, bei Kindern mittleren Alters bei 3mg/Tag. Am besten nehmen Sie einen kleinen Kunststofflöffel und lösen darauf die Tablette in einem Tropfen Wasser auf und füttern Ihr Kind damit. Das klappt aus eigener Erfahrung sehr gut. Aber bitte niemals mit Milchprodukten, da sich das Fluorid an das Calcium in der Milch bindet und so seine Wirksamkeit verliert.
Ab dem 3. Lebensjahr
Sobald Ihr Kind die Zahncreme vollständig ausspucken kann und nichts mehr verschluckt, können Sie auf fluoridhaltige Zahncreme wechseln. Je nach Alter gibt es Zahnpasta mit unterschiedlichem Fluoridgehalt. Die Menge der Zahncreme sollte jedoch immer etwa so groß wie eine Erbse sein. Nun können die Fluoride auch lokal wirken. Voraussetzung dafür ist eine saubere Zahnoberfläche. Fluorid schafft es nicht durch eine Bakterienschicht hindurch auf den Zahn zu wirken.
Die lokale Anwendung von höher dosierten Fluoridlacken, Fluoridlösungen oder Fluoridgelen sollte nur nach zahnärztlicher Anweisung und unter zahnärztlicher Kontrolle erfolgen.